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Das Projekt


AKTUALISIERUNGEN DER RUSSISCH-FUTURISTISCHEN OPER »SIEG ÜBER DIE SONNE«

Anfang Gut. Alles Gut. ist eine Serie von Performances, Diskussionen, Ausstellungen, Stagings, Vorträgen und kollaborativen Veranstaltungen, die an drei Wochenenden im Mai im Basso Berlin stattfinden wird. Neben der Eröffnung am 3. Mai 2011 ab 19 Uhr werden am 7.-8., 19.-22., sowie 26. - 29. Mai 2011 Beiträge von folgenden Produzenten vorgestellt

Katrin Bahrs
Thomas Baldischwyler
Roger Behrens
Mareike Bernien / Kerstin Schroedinger
Ruth Buchanan
Nine Budde
Robert Burghardt
Chto Delat?
Natalie Czech
Jean-Pascal Flavien
Devin Fore
Kirsten Forkert
Emma Hedditch
Fox Hysen / Susanne M. Winterling
Oliver Jelinski
Christiane Ketteler
Anja Kirschner / David Panos
Harald Popp
Kazimir Malevich
Nicolas Matranga
Ruth May
Katrin Mayer
Michaela Melián
Jan Molzberger
Avigail Moss
Andreas Müller
Ulrike Müller
ORAKEL
Johannes Paul Raether
David Riff
School of Zuversicht
Schröter und Berger
Jessica Sehrt
Amy Sillman
Tillmann Terbuyken
Peter Thiessen
Tschilp
Jeronimo Voss
Peter Wächtler


Das Projekt Anfang Gut. Alles Gut., initiiert von Nina Köller, Kerstin Stakemeier und Eva Birkenstock, widmet sich seit 2008 in unterschiedlichen Formaten und Kollaborationen einer Aktualisierung der futuristischen Oper Sieg über die Sonne von Welimir Chlebnikow, Alexej Krutschonych, Kasimir Malewitsch und Michail Matjuschin (1913 in Sankt Petersburg uraufgeführt).

Eine wachsende Gruppe von derzeit 40 internationalen Künstler_innen, Musiker_innen, Architekt_innen und Autor_innen sucht in ihm in Teilaktualisierungen nach gegenwärtigen Möglichkeiten, die Oper anhand von Ausstellung, Performances, Vorträgen, Publikationen und Objektproduktionen in unsere Zeit zu überführen. Ein erster Ausblick wurde bereits 2008 in einer Ausstellung im Aktualisierungsraum in Hamburg geliefert. Seitdem wurden zwei Fanzines produziert, die Teilaktualisierungen einiger Künstler_innen des Projektes vorstellen. Ein drittes Fanzine, in dem alle Beteiligten mit Projektskizzen vertreten sein werden, erscheint im Sommer 2011. Diese ersten Aus- blicke des Projekts werden in den kommenden Präsentationen und Ausstellungen im Basso, Berlin sowie in der KUB Arena, Bregenz (Juli - Oktober 2011) aufgegriffen, erweitert und erstmalig zusammengeführt. In beiden Ausstellungen werden darüber hinaus historische Materialien, Dokumente und Performances zur Oper, gemeinsam mit neuen künstlerischen Arbeiten Räume eröffnen, die eine fortlaufende Bearbeitung und Unter- suchung des historischen russischen Futurismus und seiner möglichen Gegenwart ermöglichen. Anfang Gut. Alles Gut. versucht gemeinsam ein zeitgenössisches Potential des russischen Futurismus aufzurufen.


Die kollaborative Aktualisierung von Sieg über die Sonne zielt nicht auf eine neue, in sich geschlossene Einheit, auf eine ausschließlich kollektive Arbeit, eine Oper. Die Untersuch- ungen dieses vorrevolutionären Gesamtkunstwerks reiht vielmehr eine Serie von Aktuali- sierungen aneinander, zerlegen die Oper in ihre Bestandteile, in ihre Medien, Elemente, Vorgeschichte, Nachgeschichte und ihr Aufblitzen in anderen Produktionen seither. Wir untersuchen die Frage, was es war, dass der russische Futurismus ansteuerte, wie es sich mit der Zeit übersetzte und wie man, letztendlich heute den Sieg über die Sonne als einen gegenwärtigen künstlerischen Vorschlag neu diskutieren kann.

Wir vereinen unsere Kräfte zwischen unserer Suche nach einem gegenwärtigen Sinn mit den historischen Erzählungen des russischen Futurismus als Gegenströmung zum west- lichen Modernismus der Zeit. Kunsthistorische Tradition sollte weiterhin dort bestritten werden, wo sie die Kunst einer Zeit als nur mehr schale Form ästhetischer Selbstreflexion einhegt. Diejenigen gegenwärtigen Praxisformen in der Kunst, die auf ihre Vergangenheiten zurückblicken, mögen daher nahezu die einzigen sein, denen es möglich ist, die Kunst als wirklich gegenwärtige und ?futuristische? Form der Produktion zu realisieren. Wir diskutieren die Suche nach einem solchen Futurismus in unserer eigenen Zeit.

Das Projekt Anfang Gut. Alles Gut. blickt zurück auf die bekannteste Oper des russischen Futurismus, um aus ihrer Vergangenheit in eine gegenwärtige Zukunft einzutreten. Hierzu versammeln wir künstlerische Neukombinationen, Assoziationen und Konfrontationen, um uns diesem Material, das von unserer eigenen Zeit durch fast einhundert Jahre und von unserem Ort durch einen ganzen Kontinent getrennt ist, zu nähern.


Konzept



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